Großes Kino!

Theater_Krug_004_4kNoch hat man die Chance hinzugehen. Zwar ist bis zum 23. März schon fast alles ausverkauft – bis auf ein paar vereinzelte Restplätze. Aber der Moosdorfer Theaterverein hat sich entschlossen, am 28.3. noch eine Vorstellung dranzuhängen. Es wird wohl eine Abendvorstellung mit der Startzeit 20 Uhr. Wer noch Karten will, sollte sich beeilen. Kartenreservierung wie immer von 18 Uhr bis 20h30 unter 0664-1257926. Jetzt aber zu dem, was geboten wird…

Theatervergnügen pur durch pfiffige Regie-Einfälle

Theater_Krug_009_4kEigentlich müsste man das Stück mindestens zweimal sehen, damit man alles mitbekommt. Dieter Bommer hat in einer Art inszeniert, die für lauter kleine Bühnen auf der großen Bühne sorgt. Blickt man nach links, weil sich dort gerade der Dorfrichter und der Gerichtsrat ein Wortgefecht liefern, übersieht man schnell, dass links eine junge Frau (Veferl, die Tochter der Klägerin Knollinger, mit großem Engagement gespielt von Bianca Huber) ein Stoßgebet ums andere gen Himmel schickt, um aus ihrer misslichen Lage befreit zu werden.

Theater_Krug_012_4kSieht man nur nach vorne, verpasst man schnell den Auftritt von Teilen des Ensembles an den Theatergängen. Sehr pfiffig: die beiden Hautpstreithähne befehden sich schon beim hereinkommen in dem Raum. Die einen kommen links über die Zuschauertreppe, die anderen rechts. Und über den Köpfen der Zuschauer donnert der Streit – man ist also mitten drin. Und nicht nur dabei.

Großartige Leistung der Darsteller

Theater_Krug_003_4kEs ist aber auch kein Stück, das als klassischer Bauernschwank durchläuft, mit einem Schenkelklopfer nach dem anderen. Ein ernstes Thema wird behandelt. Machtmißbrauch. Willi Zachbauer gibt dabei eine herrliche Mischung aus verwirrtem Richter, kriecherischem Untergebenen und aufbrausendem Vorgesetzten. Es macht Spaß ihm bei seinem Spiel zuzusehen. Aber auch der hohe Gerichtsrat Gneißinger, gespielt von Sigi Schreiner, begeistert mit einem großartigen Minenspiel. Kommt er zuerst eher wie ein arroganter Zopfträger daher, wird er immer mehr zur treibenden Kraft der Aufklärung. Edi Söllhammer als alter Bauer hat jederzeit die Lacher auf seiner Seite – er rührt den kleinen Finger und der Saal lacht.

Theater_Krug_029_4kDie beiden Mägde des Dorfrichters (die offensichtlich ein Hörproblem haben, nachdem der Richter meistens nur nach ihnen schreit)  machen viel Freude in den kurzen Auftritten, Sei es am frühen Morgen beim aufstehen und beim Gang zum „Häusl“ (Gerlinde Zechner als Gretl bringt hier die Zuschauer zum schmunzeln). Oder beim Flirtversuch mit dem Gerichtsrat, den die junge Magd Liesl (gespielt von Marlene Dicker) des öfteren unternimmt.

Theater_Krug_016_4kSandra Reindl, die im letzten Jahr als mordlustige Dame begeisterte, hat in diesem Jahr nur eine kleine Rolle als Zeugin Hannerl, die sie aber bestens zu füllen und zu interpretieren weiß.

Der Nachwuchs hat Raum in Moosdorf

Theater_Krug_011_4kWas man auch gut sehen konnte: der Nachwuchs, also junge Leute die Theater spielen, haben Platz sich zu zeigen im Stück. Über Bianca Huber als Veferl wurde ja schon gesprochen. Wer aber sowohl als stiller, als nachdenklicher, aber auch als lauter und aufbrausender Darsteller viel Applaus verdient hat, war Michael Webersberger. Als Sohn Ruprecht hatte er wirklich mit den unterschiedlichsten Facetten eines Charakters zu tun: einerseits der junge Verliebte, andererseits der vermeintlich Gehörnte. Gleichzeitig der unter der Fuchtel des Vaters stehende junge Mann, der aber durchaus auch mal dem Gerichtsrat seine Meinung sagt.

Zwei ohne die es nicht ginge: Lichtlein und Maria

Theater_Krug_028_4kZwei Figuren, die sich im Laufe des Abends in die Herzen der Zuschauer spielen, sind noch zu erwähnen: der Dorfschreiber Lichtlein, bestens besetzt mit Gunther Boennecken, der nicht nur eine enorme Textmenge bewältigen muss, sondern dazu auch noch die Figur vom untertänigen Schreiber zum gewitzten „Ankläger“ entwickelt – und damit letztlich zum neuen Dorfrichter wird.

Theater_Krug_001_4kUnd dann ging es noch – neben anderen tollen Momenten die Sonja Hochradl als Klägerin Maria Knollinger hatte – um die Kunst ausführlichst und mit großem Engagement aus einem zerbrochenen Krug ein echtes Drama zu machen. In dem sie en detail den Wert des Kruges inklusive aller Besonderheiten vor dem Gericht beweinte. Applaus!

Und sind jetzt nicht alle erwähnt? Ja – sind sie. Und der Grund dafür ist, dass das gesamte Ensemble in einer gemeinsamen Leistung wirklich unterhaltsames Theater umgesetzt hat.

Theater_Krug_022_4kUnter der Führung von Dieter Bommer, der im Technikraum bei Hansi Schmitzinger saß und in seiner Arbeit unterstützt wurde von Alexandra Altenbuchner als Regie-Assistenz. Für die Technik mit verantwortlich zeichnete noch Corinna Fuchs.

Theater_Krug_024_4kDas ganze spielt in einem tollen Bühnenbild (die Bühne lag unter der Obhut von Willi Webersberger) und nicht zu vergessen: eine aufwändige und toll realisierte Maske für die Darsteller. Die besorgten Claudia Wolfersberger und Gisela Renzl.

Und natürlich waren viele Menschen vor und hinter den Kulissen beteiligt, um das auf die Beine zu stellen. Allen die dabei waren – vom Kartenverkauf bis zum Darsteller kann man nur ein großes Danke sagen. für die viele Zeit und das Engagement, das man zu jeder Minute in dem Stück gespürt hat. Und wer noch nicht da war, der sollte spätestens jetzt zum Telefon greifen und zusehen, dass er noch eine Karte bekommt.

Hier noch die Bildershow:

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Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

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