Natürlich gehörte der erste Teil des Abends, an dem die ArGe Kultur viele Interessierte in einen gut gefüllten Saal im Gasthof Leopolder begrüssen konnte, dem Rückblick auf das vergangene Jahr. Hatte sich doch wieder viel getan. Von den „ganz normalen“ Turnus-Aktionen wie der Generalreinigung des Moormuseums bis hin zu ganz besonderen Momenten wie „Kunst im Stadl“ (Moosdorf.net berichtete, hier der Artikel nochmals zum nachlesen).

Aber auch regelmäßige Aktivitäten wie die Moorstraßen-Entrümpelung zeigten, wie vielfältig der Verein ist. Bürgermeister Manfred Emersberger (der auch dafür gelobt wurde den großen und kleinen Helfern dieser Aktion eine Jause in Form von heißen Würstel zu spendieren) machte aber eines deutlich bei seiner kurzen Ansprache – er würde die Aktiven bei dieser Aufgabe lieber einmal ohne Anlass einladen, statt aus diesem im Grunde unerfreulichen Anlass einer verschmutzen Straße:

„Ich finde das großartig, dass die ArGe Kultur zusammen mit jungen Leuten aus der Gemeinde das aufräumt, was achtlose Zeitgenossen links und rechts der Straße wegwerfen. Aber wenn hoffentlich mal der Tag kommt, an dem nichts mehr da rum liegt, weil die Leute mehr auf die Natur achten und nichts aus Autofenstern werfen, dann zahl ich euch allen gerne eine Schnitzel, statt ein Paar Würstel.“

Bürgermeister Manfred Emersberger zu Aktion „Moorstraßenräumung“

Exkursionen, die Mitarbeit am Radwandertag für die Lebenshilfe, das bauen von Insekten-Hotels gemeinsam mit Kindern und Eltern – es gab allerhand zu berichten. Und natürlich auch einen längeren Part zum großen Jahres-Event 2014: Kunst im Stadl. Es war beeindruckend wie viele Künstler, Aktive und auch Besucher diese Aktion anziehen konnte. Dazu ist wirklich allen Beteiligten auch an dieser Stelle nochmal herzlich zu gratulieren!

Pläne 2015

Natürlich gibt es Pläne für 2015. Aber insgesamt soll es ein ruhigeres Jahr werden als 2014, so Obmann Ludwig Wolfersberger. Nicht zuletzt weil auch ein Umbau im Moormuseum ansteht, um die Platzverhältnisse zu verbessern. Die derzeit 152 Mitglieder des Vereines sollen in 2015 noch ein paar mehr werden. Außerdem wurde die Erhöhung des Jahresbeitrages – nach langen Jahren der Stabilität – einstimmig von allen Anwesenden Mitglieder des Vereins befürwortet. Ein Moorkalender soll für 2016 entstehen – auch das kein ganz einfaches Projekt. Also: es wird vielleicht öffentlich etwas ruhiger, aber zu tun ist viel für die Aktiven. Und auch ein Ferienprogrammtag für Kinder soll in 2015 wieder gemacht werden. Denn die ArGe Kultur engagiert sich schon seit jeher für das Thema Jugendarbeit.

Was in diesem Jahr besonders gut zum Rahmen der Kulturarbeit des Bezirkes passt.Das machten die Grußworte der Bezirksobfrau des OÖVBW Dr. Sigrid Stadler klar, die viele lobende Worte für die ArGe Kultur fand. Und eben auch darauf hinwies, das in diesem Jahr gerade das Thema Jugend und Kultur ganz weit oben in den Projektförderungen zu finden ist. Also sind unsere Kultur-Aktiven genau auf dem richtigen Weg.

Der Kassenstand ist erfreulich, wie Kassier Franz Weber – nach längerer Krankheit wieder mit voller Kraft im Einsatz – mit großer Freude berichten konnte. So hat man die Chance das eine oder andere zu verwirklichen – sei es an Projekten oder auch im Bereich des Museums.

Der zweite Teil des Abends mit viel Unterhaltung

Und wer dachte, das war es nun, der wurde positiv überrascht. Denn die ArGe Kultur bot nochmal Programm an. Von informativ bis unterhaltend war alles dabei. So wurde über Menschen berichtet die besonders mit dem Moor verbunden sind wie Georg Weber, genannt Dirko. Es gab Filme zu sehen, die diese Menschen ein wenig portraitierten. Und man konnte fast live dabei sein, wenn Torf gestochen wird. Auch hier wurde per Film gezeigt wie das ging und heute – wenn man es denn machen darf – immer noch geht. Ein großartiges Handwerks-Dokument.

Maria und Fritz Romstötter waren nicht nur die Protagonisten des Filmes, sondern auch selbst vor Ort und wurden von Ludwig Wolfersberger per Interview zu Tradition und Technik dieser Arbeit befragt. Da gab es für allerhand Anwesende das eine oder andere Aha-Erlebnis…

Sehr gelungen war auch das Modell das Sigfried Spitzwieser vom Torfstechen gebaurt hatte und das auch am Abend dem staunenden Publikum präsentiert wurde. Dazu folgt in der nächsten Zeit noch ein etwas ausführlicherer Bericht hier bei Moosdorf.net. Aber es war wirklich erstaunlich wie präzise und lebensecht Siegi diese Dinge bastelt und baut.

Hermine Seidl las dann noch die einer oder andere nachdenkliche und oft auch vergnügliche Geschichte vor, die sie geschrieben hat. Alle Geschichten drehten sich um unsere Region und das Moor. Man merkte beim Lesen, wieviel Spaß es ihr macht, diese Dinge aufzuschreiben – aber auch sie zu erzählen in Form so einer Lesung. Man hätte gerne noch ein wenig länger zugehört.

Aber da kam auch schon der nächste Höhepunkt – obwohl. So recht kommen wollte er nicht. Er musste von Lucky Wolfersberger geradezu abgeholt werden.

Ein schüchterns Mädchen betrat die Bühne. Gemeinsam mit einem jungen Mann als musikalischem Begleiter. Den jungen Mann erkannten alle gleicht: unser Gunther steuerte musikalisches in Form der instrumentalen Begleitung bei. Aber der Star dieses Teils war das Mädchen, das schnell als Edith Friedl erkannt wurde. Nicht nur die Maske, das dazu passende lustige Lied über einen ausgeschlagenen Zahn, sondern auch das schauspielerische Talent von Edith zog die Zuschauer in den Bann und brachte sie zum lachen.

Was man mit Mimik und Gestik alles machen kann, das zeigt diese Slideshow des Auftritts…

Wie immer bot die ArGe Kultur auch in diesem Jahr wieder einen wunderbaren Abend. Und man kann nur allen Kulturinteressierten empfehlen: beim nächsten Mal selber hingehen. Und natürlich die Veranstaltungen fleißig besuchen.

Und zum Schluß hier noch eine kleine Bildergalerie mit weiteren Fotos des Abends: