Gemeindeversammlung Moosdorf: „Wir sind alle Moosdorfer.“

Ein Satz der – im Rahmen des Punktes „Allfälliges“ – spontan bei vielen Beifall auslöste war, als unser Bürgermeister sagt: „Egal wie lange jemand hier wohnt – alle die hier im Ort leben sind auch Moosdorfer.“ Das ist ein Satz, der aber auch zwei Seiten fordert. Die die schon lange da sind und die, die neu dazugekommen sind. Das und andere Themen haben wir heute für Euch im Bericht von der Gemeindeversammlung 2024 zusammengestellt.

Die großen Themen der Gemeindeversammlung 2024 waren – neben Finanzen und Straßenbau – auch die Themen bezahlbare Energie, Baupläne, Zuzug und das Entwicklungskonzept für Moosdorf.

In Sachen Gemeindefinanzen berichtete Bürgermeister Manfred Emersberger, dass es auch heuer wieder gelungen ist einen ausgeglichenen Haushalt für das Jahr 2024 aufzustellen. „Das wird immer schwieriger, weil natürlich die Finanzlage im Bund betroffen ist von den verschiedenen Krisen und Herausforderungen um uns herum. Und dazu kommt auch, dass die Möglichkeiten der Finanzierung von Projekten durch das Land sehr eingeschränkt werden.“

Primär hat das damit zu tun, wie das Land aktuell Zuschüsse verteilt bzw. eben nicht verteilt. Das macht es für kleinere Gemeinden sehr komplex Projekte umzusetzen. „Es kann also durchaus sein, dass wir auch zu einer Abgangsgemeinde werden. Wie derzeit rund 50% der Gemeinden im Land.“, erläuterte der Bürgermeister.

Anhand von diversen Grafiken, aber auch mit Artikeln verschiedener Medien beschrieb unser Bürgermeister wo Moosdorf gerade aktuell steht, was dieses Thema betrifft und warum die Lage derzeit besonders schwierig ist. Wir haben Euch den Link zu einem der Artikel, die das Problem beschreiben hier entsprechend verfügbar gemacht. Einfach auf die Grafik links klicken, dann könnt ihr die Details selber lesen und Euch eine Meinung bilden.

Straßensanierung und Sanierung Volksschule

Dennoch berichtete unser Bürgermeister von den geplanten Projekten, die die Gemeinde angehen will und wird. Die Sanierung der B156 im weiteren Bereich von der Puttenhausener Straße bis zur Vianova und ein Jahr später den letzten Abschnitt vom Gasthaus Loiperdinger bis zum Ortsanfang aus Richtung Salzburg. „Insbesondere das Thema Gehweg ist uns da natürlich sehr wichtig – damit die extrem schmalen Passagen hier deutlich breiter und damit sicherer zu nutzen sind.“, sagte Bürgermeister Emersberger. Auch die Zufahrten sollen im Zuge der Sanierungen mit verbessert werden. „Der Bereich der Einmündung der Kirchenstraße, soll deutlich verbessert und sicherer gemacht werden. Dabei wird es aber nach oben in Richtung Kirche von der Planung her eine sogenannte Begegnungszone für alle Verkehrsteilnehmer geben.“ Ein eigener Gehweg ist dort nicht wirklich sinnvoll, weil den keiner nutzt. Praktisch alle die diesen Bereich nutzen, nutzen die Straße. „Darum ist es sinnvoller hier Autos, Räder und Fußgänger gleichberechtigt zu sehen und damit eine gute Lösung zu schaffen.“, erklärte der Bürgermeister. Die Sanierungsarbeiten an der B156 werden allerdings erst 2025 stattfinden. Aktuell wird ja bis Oktober in Eggelsberg die Straße saniert. Die Arbeiten an der Ein- bzw. Ausfahrt vom Kirchenberg her sollten aber, wenn möglich schon früher umgesetzt werden. Spätestens natürlich dann, wenn auch die B156 in diesem Bereich saniert wird.

Energiegemeinschaften in Moosdorf

Die Sanierung und auch die damit einhergehende Erweiterung bei der Volksschule in Richtung Vereinszentrum ist nach wie vor in Planung bei der Gemeinde. Einerseits bedarf ja die Turnhalle an sich einer entsprechenden Modernisierung und thermischen Sanierung. Und dabei sollen ja auch neue Möglichkeiten für Vereine und öffentliche Veranstaltungen geschaffen werden. Die entsprechenden Planungen und Verhandlungen dazu sind abgeschlossen und nun steht der Baubeginn unmittelbar bevor.

Ein wichtiges Thema war dem Bürgermeister das Thema leistbare Energie für uns alle in Moosdorf. Dazu gibt es offensichtlich verschiedene Konzepte die darauf hinauslaufen, dass in Moosdorf aber auch über die Gemeindegrenzen hinaus sogenannte Energiegemeinschaften entstehen. Dafür gibt es – insbesondere aus dem Burgenland – einige interessante und bereits erfolgreiche Konzepte. Im Grunde ist das Ziel lokal produzierten Strom auch lokal zu verbrauchen und so günstigere Tarife zubekommen. Also der Strom der beispielsweise aus PV-Anlagen kommt die es schon in Moosdorf gibt soll verfügbar gemacht werden. Jeder PV-Anlagen Besitzer kennt ja die Situation, dass man mehr Strom produziert, als man selber braucht. Dieser „überschüsssige“ Strom könnte so anderen in Moosdorf – die keine Möglichkeit für eigene PV haben – oder auch Betrieben zur Verfügung stehen. Aber geplant ist auch – als Bürgerbeteiligungsmodell – Strom aus Solarflächen, die gezielt gebaut werden sollen und deren Ertrag denn entsprechend günstiger lokal für die Moosdorfer Haushalte verfügbar sein soll. Eine entsprechende Informations-Veranstaltung hat der Bürgermeister voraussichtlich für Oktober – also nach der Nationalratswahl – angekündigt. Eine entsprechende Einladung an die Bevölkerung ergeht rechtzeitig.

Entwicklungskonzept Moosdorf

Nach wie vor gibt es ja ein Entwicklungskonzept für Moosdorf, dass beschreibt wo und wie der Ort wachsen soll. Natürlich gibt es gerade in diesem Bereich immer unterschiedliche Ansichten, was die Menge der neuen Wohnräume, des Zuzuges oder auch das Aussehen des Ortsbildes betrifft. Bei den Wortmeldungen unter allfälliges wurden hier die Unterschiede und auch die verschiedenen Meinungen deutlich.

„Ich bin stolz darauf, dass wir in Moosdorf es bisher schaffen was die Bodenversiegelung, den Zuzug und damit auch das Wachstum des Ortes betrifft eine gute Balance zwischen allen Interessen zu finden. Es liegt in der Natur der Sache, dass das natürlich verschieden gesehen werden kann.“, räumte Bürgermeister Emersberger ein. Dementsprechend gab es auch Pro- und Kontrameinungen zu diesem Thema zu hören. Vom Wunsch das alles genauso bleiben soll wie es war (gemeint war hier eher die Zeit in Moosdorf von vor ca 15 bis 20 Jahren) bis hin zum Wunsch, dass der Ort auch und gerade im Kern wächst und mehr attraktive Angebote hat auch für die eigene Bevölkerung bietet.

„Klar ist: Damit Moosdorf eine attraktive Gemeinde bleibt – für die die bereits hier sind und für die die dazukommen – müssen wir gezielt Neues zulassen und dabei auf unsere Tradition, unsere Identität und unseren Ort in seiner Struktur achten.“, fasste der Bürgermeister hier das Entwicklungskonzept der Gemeinde zusammen. Einige Beispiele von Orten aus unserer eigenen Umgebung zeigen durchaus wie man es nicht machen sollte, so der Bürgermeister. „Und da wollen wir in Moosdorf aus den Fehlern der anderen lernen und möglichst viel richtig und sinnvoll machen.“ Dazu gehören natürlich auch Konzepte, um auch Einheimischen und jungen Familien bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Egal ob in Sachen Grundstückspreise oder auch Vermietung. Auch das war ein Thema das durch eine Wortmeldung angesprochen wurde.

Zuzug als wichtiges Thema

Als das Thema des Zuzuges den man – nach einer Wortmeldung – doch besser begrenzen sollte aufkam, entgegnete der Bürgermeister, dass wir als lebendiger Ort auch Zuzug brauchen, damit sich hier auch weiter die eigenen Betriebe und Firmen lohnen. Und auch damit diese genug qualifiziertes Personal fänden. Und an einer Stelle machte der Bürgermeister – unter Applaus vieler Anwesender – auch deutlich, dass egal ob nun jemand schon lange in Moosdorf lebt oder eben zugezogen ist: „Wir sind alle Moosdorfer – das ist mir wichtig.“

Natürlich bedeutet das „Moosdorfer sein“ für beide Seiten sich auch aufeinander einzulassen. Also sich im Ort einzubringen. Hier ist es natürlich auch an denen die neu dazukommen, sich zu beteiligen bei den Veranstaltungen und Möglichkeiten die Moosdorf bietet. Umso schöner war es zu sehen, dass auch einige dieser „neuen“ Moosdorfer zur Gemeindeversammlung gekommen waren. Und für die Moosdorfer heißt das offen zu sein für neue Gesichter und Menschen die bei uns dazukommen.

Der Stand auf dem Gemeindeamt

Unser „neuer“ Amtsleiter Clemens Schobesberger gab einen Einblick in die aktuellen Aufgaben und auch Problematiken, die derzeit in Moosdorf auf dem Gemeindeamt eine Rolle spielen. „Aus vielen Gründen mussten wir an einigen Stellen eine neue Mannschaft aufbauen. Und jetzt bemühen wir uns, alle Anliegen schnellstmöglich zur Zufriedenheit der Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger umzusetzen und zu erledigen. Aber es geht halt nicht alles gleichzeitig.“ erklärte er. Dennoch sprach er an alle in Moosdorf die Einladung aus, vorbeizuschauen und das Team kennen zu lernen. Und natürlich mit Anliegen sich jederzeit an das Team zu wenden.

Das wichtigste Thema derzeit sei, die Digitalisierung, um den Aufgaben besser und schneller gerecht zu werden. Eine Kostenbremse bei den Gebühren konnte Amtsleiter Clemens Schobesberger ebenfalls ankündigen. Da es hier Mittel vom Land gäbe um die Bürger zu entlasten, würden die Moosdorfer Haushalte im Herbst mit einer einmaligen Reduktion in einem Gebührenbereich rechnen können. Mehr Details dazu erfahrt ihr in einer der nächsten Gemeinde-Mitteilungen.

Ehrungen

Soweit – in aller Kürze – ein paar der wichtigen Punkte aus der Gemeindeversammlung 2024. Natürlich wollen wir aber die Ehrungen nicht vergessen. Das war in diesem Fall von der Feuerwehr Hackenbuch Jürgen Haas. Auch wir gratulieren ihm Herzlich zur Ehrennadel in Gold, die ihm im Rahmen der Veranstaltung vom Bürgermeister im Namen der Gemeinde überreicht wurde. Er wurde von der FF Hackenbuch für diese Auszeichnung vorgeschlagen, da er sich insgesamt über 17 Jahre im Kommando engagierte und davon über 12 Jahre der Feuerwehrkommandant war.

Eine Ernennung bzw. ein sogenanntes Ernennungsdekret gab es für den Moosdorfer Feuerwehrkommandanten Wolfgang Stockinger. Er wurde damit zum Zivilschutzbeauftragten bei uns. Auch wenn das vor allem noch mehr Arbeit ist, als er eh schon hat, als Kommandant der FF-Moosdorf: Wir gratulieren natürlich zu dieser neuen Funktion.